Der erste Winter in der neuen HUTA nahm dem Ganzen die Romantik. Kein Wasser für die Toilette, ein kleines Gebäude ohne Wärmequelle, ohne Möbel und nicht saniert. Und während ich mich früher im Gassimobil oft aufwärmen konnte, stand ich jetzt plötzlich von früh 07:00 Uhr bis Abends 18:00 Uhr draußen und das teilweise bei -10 Grad tagsüber – täglich. Ich sah aus wie eine Zwiebel, weil ich zig Lagen Kleidung über mich trug, habe einen Tee nach dem nächsten getrunken und alle Hunde in den kleinen Raum mit genommen frei nach dem Motto “dann wärmen wir uns halt alle selbst”. Büroarbeit am Abend? Undenkbar. Kaum saß ich auf der Couch, fielen sofort die Augen zu. Also musste ich mich auch neu umorganisieren, weil in der Woche fast nahezu keine Büroarbeit mehr möglich war.
Der Winter war einfach mal hart und das kann auch jeder Hundebetreuer, der auch 11 Stunden nonstop outdoor unterwegs ist, bestätigen: gute isolierende Kleidung ist das eine, aber in meinem Fall überlegt man dann schon, ob man einen 400 EUR teuren isolierten Schneeanzug anzieht, der beim ersten Anspringen eines Hundes ein nettes Pfotendekor trägt oder im schlimmsten Fall einen Riss abbekommt. Dann doch lieber den Zwiebellook der nicht schön aussehen muss, Hauptsache praktisch und warm hält. Aber bei allen Unpässlichkeiten war der erste Winter eine wichtige Lektion für mich: meine Verbindung zur Natur wurde fester, gestärkter, denn ich lernte auf die Zeichen der Natur zu hören, wann der Winter ein Ende hat. Das Verhalten der Vögel während der Wintertage, die kleinen Knubbel an den Bäumen, die einen Austrieb ankündigen, der Stand der Sonne, all das ändert sich, wenn der Winter sich schon mal selbst langsam verabschiedet. Die Tiere und die Pflanzen wissen schon eine Zeitlang vorher, wann der Frühling vor der Tür steht und diese Lektion bereitete mich auf die nächsten Winter vor.
Heute haben die Hunde eigene Gartenhäuser, die sie im Winter aufsuchen können mit Körbchen und dicken Decken drin. Strohbefüllte Unterstände, die auch von unten wärmen und das kleine Häuschen hat einen Kamin erhalten, so dass wenigstens die alten oder kranken Hunde und die Welpen nicht den ganzen Tag draußen bleiben müssen.